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Foto von Mutter mit kleinem Kind

Für ein kleines Herz über Grenzen

Krieg im Heimatland, Erdbeben-Katastrophe auf der Flucht, Trennung in Österreich – Alia und ihre Familie mussten ein Trauma nach dem anderen bewältigen und stehen trotz allem stark zusammen. Gemeinsam mit ihrem Mann setzt sie sich mutig für eine sichere Zukunft für ihre beiden Kinder ein!

Bei der medialen Berichterstattung zum Thema Asyl setzen Politiker*innen vielfach auf populistische Aussagen. Es wird von „Notstand“, „Asyl auf null“ oder „Stopp des Familiennachzugs“ und wenig über Menschlichkeit oder Zukunftschancen gesprochen. Wieder einmal wird vergessen, dass Menschen, die nach Österreich fliehen, zuallererst Menschen sind, die Hilfe brauchen! Wie schon Ute Bock gesagt hat: „Keiner flieht, weil das Wetter wo anders so schön ist!“

So wie Alia*, ihr Mann Jafar* und ihre beiden kleinen Kinder, Lela* und Saad*, die vor einem Jahr verzweifelt vor der Tür des Ute Bock Hauses standen. „Wir können nicht wieder auseinandergerissen werden!“ Die Mutter war den Tränen nahe als sie uns ihre Geschichte erzählte.

Flucht, Erdbeben, Trennung

Viele Familien in Kriegs- und Krisengebieten stellen sich vor der Flucht die Fragen: Gehen wir gemeinsam oder geht ein Elternteil vor? Geht es sich finanziell aus? Schafft man die Fluchtroute mit kleinen Kindern oder ist die Gefahr zu groß?

Jafar und Alia entschieden sich dafür, dass Jafar vorausgeht. Und so verließ er schweren Herzens Syrien 2021. Nach einer gefährlichen Route kam er in Österreich an und beantragte Asyl, um seine Familie schnellstmöglich über einen sicheren Weg nachholen zu können. Nach einer Zeit des Bangens und Sorgen um seine Liebsten, bekam Jafar jedoch nur einen Aufenthaltstitel, der ihm erst in mehreren Jahren ermöglichen würde, eine Familienzusammenführung zu beantragen, um Alia und die beiden kleinen Kinder sicher nachzuholen.

Doch Jahre des Wartens wären ein zu großes Risiko gewesen: Der kleine Saad – heute ist er 5 Jahre alt – leidet an einer seltenen Herzerkrankung. Eine adäquate Behandlung des Buben ist im von Bürgerkrieg gebeutelten Syrien nicht möglich. Mutter Alia musste also mit den beiden kleinen Kindern selbst dringend fliehen – zunächst in die Türkei.

Dann die nächste Katastrophe: Das verheerende Erdbeben am 6. Februar 2023 hätte sie beinahe das Leben gekostet. Zwei Tage lang war die kleine Tochter Lela unter Trümmern verschüttet, bis sie endlich gerettet wurde. Die Lage in der Türkei war katastrophal. Die Verzweiflung der Mutter musste unvorstellbar gewesen sein. Alleine schlug sie sich mit den Kindern durch bis nach Österreich. Sie wollte ihnen endlich Sicherheit geben können.

Plötzlich wieder Trennung

Nach einem Jahr haben es die drei zum Vater nach Wien geschafft – endlich in Sicherheit! Nach jahrelanger Trennung und Monaten qualvoller Angst und Sorge um die Kinder konnte sich die Familie wieder in die Arme schließen.

Doch kurz darauf folgte der nächste Schock: Alia und die Kinder sollten nicht wie ihr Mann in Wien untergebracht werden, sondern hunderte Kilometer entfernt. Sie wurden von den Behörden einem anderen Bundesland zugewiesen. Dabei braucht der kleine Saad wegen seinem schweren Herzfehler dringend medizinische Hilfe. Die komplexe Behandlung kann nur in Wien durchgeführt werden.

„Ich konnte es nicht glauben. Wir haben alles überlebt – den Bürgerkrieg, das schreckliche Erdbeben in der Türkei, die Flucht – und jetzt dürfen wir nicht zusammen sein?“, sagte Alia im Ute Bock Haus. Ihr Mann Jafar lebte in einer Wohngemeinschaft in Wien. Ein Zuhause für die ganze Familie zu bekommen, war schier unmöglich für ihn. Was sollten sie tun?

Familie ist Hoffnung

Im Flüchtlingsprojekt Ute Bock waren wir berührt von der herzzerreißenden Geschichte der kleinen Familie. Immer wieder sind wir konfrontiert mit verzweifelten Familien, die wegen kaum erfüllbarer Fristen vor der Obdachlosigkeit stehen oder von Behörden getrennt werden. Vor allem Väter, die vorausgegangen sind, haben große Sorgen um ihre Familien, insbesondere da der Familiennachzug in Österreich ausgesetzt wurde. Bedeutet das, dass immer mehr Frauen und Kinder sich auf verheerenden Fluchtrouten durchschlagen müssen?

Die Familie von Alia und Jafar fand schließlich ein gemeinsames Dach über dem Kopf in einer unserer Vereinswohnungen. Und sie fanden wieder Hoffnung: Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit. Hoffnung für die Zukunft ihrer Kinder. Hoffnung für den kleinen Saad und sein Herz.

Menschlich und bockig

Hilf uns dabei, auch weiterhin für geflüchtete Familien da zu sein – immer menschlich und ein bisschen bockig. Denn nur mit Unterstützung finden Familien wie die von Alia beim Flüchtlingsprojekt Ute Bock einen sicheren Schlafplatz, können mit dem Notwendigsten versorgt und beim Ankommen mit Beratung begleitet werden.

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* Zum Schutz unserer Klient*innen haben wir die Namen geändert und ein Symbolfoto verwendet.

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