
Opa darf bleiben
Nach Jahren im Wartemodus gibt es für zwei langjährige Bewohner des Ute Bock Hauses endlich Grund zur Freude: Sie dürfen bleiben! Ihre Geschichten erzählen von Verlust, Mut und der Kraft, nie die Hoffnung auf ein sicheres Zuhause aufzugeben. Und sie zeigen, was entsteht, wenn Menschen füreinander da sind.
Ein Zuhause, das wächst
Im Ute Bock Haus geht es nie nur ums Wohnen. Es geht ums Ankommen. Um Vertrauen. Und darum, gemeinsam durchzuhalten, auch wenn der Weg steinig ist. Ali* und Khaled sind Menschen, die nicht nur geblieben sind, sondern sich eingebracht haben – mit Herz und Händen.
Ein Opa aus ganzem Herzen
2015 kam Ali mit seiner Frau aus dem Irak nach Österreich. Doch das Leben nahm eine andere Wendung – sie ging zurück. Er blieb, weil seine Tochter mit ihrer Familie in Wien lebt. Der Schwiegersohn betreibt ein erfolgreiches Kleinunternehmen. Die beiden kleinen Enkelsöhne sind heute Alis Lebensmittelpunkt. Er spielt mit ihnen, geht spazieren, zeigt ihnen die neue Heimat Wien, bringt ihnen viel bei, ist einfach: Opa.
Die Freude der ganzen Familie, aber besonders der Enkelkinder war groß, als klar war, dass Opa Ali nach fast einem Jahrzehnt Warten endlich bleiben darf. Der positive Aufenthaltsbescheid bedeutet für ihn mehr als Sicherheit – er bedeutet Familie, Nähe und ein neues Leben im Hier und Jetzt.
Ein Garten der Hoffnung
Auch der heute 60-Jährige Khaled kam 2015 aus dem Irak nach Österreich. Seine Frau und Kinder hat er seit fast zehn Jahren nicht gesehen. Die Hoffnung, sie nachzuholen, ist verflogen – die Realität zu starr, das System zu unnachgiebig. Aber auch Khaled hat seinen Ort gefunden: im Garten des Ute Bock Hauses. Mit Hingabe kümmert er sich um die Rosen, die noch Ute Bock gepflanzt hat, den Feigenbaum und alle unsere Blumen.

Khaled ist im Ute Bock Haus als leidenschaftlicher Gärnter bekannt: Er gießt, hegt und pflegt alle Pflanzen im Innenhof.
Foto: Sophie Kirchner
Für viele jüngere Bewohner im Ute Bock Haus ist er Ratgeber, Vater- oder Großvater-Ersatz, eine Stütze beim Ankommen, ein Ruhepol, wenn Sorgen aufkommen. Jetzt – mit einem positiven Aufenthaltsstatus in der Hand – keimt auch für ihn eine neue Hoffnung auf: vielleicht ein Besuch, ein Wiedersehen, ein Stück Familie zurück.
Wieder im System und voller Energie
Beide Männer standen jahrelang außerhalb des staatlichen Systems. Ohne Krankenversicherung, ohne Absicherung. Ihre Bluthochdruck-Medikamente? Von uns finanziert. Ihr Alltag? Von unserer Unterstützung getragen. Doch mit Hilfe unserer Rechtsberatung kam endlich die langersehnte Wende: Ihr Aufenthalt wurde anerkannt. Grundversorgung beantragt. Krankenversicherung gesichert.
Und mit dieser neuen Sicherheit kam auch neue Energie in den beiden auf: Sie besuchen nun wieder einen Deutschkurs und arbeiten auf den nächsten Schritt hin. Sie sind motiviert, bereit loszugehen. Und wir gehen den Weg mit ihnen weiter. Denn, wo Menschen füreinander da sind, darf Zukunft wachsen.
Khaled und Ali bleiben vorerst bei uns. Noch ist vieles im Aufbau. Aber eines ist sicher: Sie sind nicht allein. Sie sind Teil der Ute Bock Familie, die trägt – im Kleinen wie im Großen. Und manchmal ist genau das die schönste Nachricht: Du darfst bleiben.
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* Name zum Schutz unserer Klienten geänert