
Bock Preis 2025 wurde verliehen: Engagement der Extraklasse!
Am 10. April war es wieder so weit: In der stimmungsvollen Atmosphäre der Wiener Brunnenpassage wurde der Bock Preis 2025 verliehen – eine Auszeichnung, die geflüchtete Menschen für ihr außergewöhnliches freiwilliges Engagement in Österreich ins Rampenlicht stellt. Über 100 Gäste feierten gemeinsam die beeindruckenden Projekte der drei Preisträger*innen: Shaher Alyousef, Samireh Golzar und Dr. Suad Mohamed.
Applaus, Rührung, Wertschätzung: Eine Verleihung im Zeichen des Miteinanders. An diesem Abend wurden die Gewinner*innen des Bock Preises, aber auch alle Nominierten und Ehrenamtlichen geehrt. Ehrengast Pater Sporschill nutzte den Moment und erinnerte an seine langjährige Wegbegleiterin Ute Bock und sieht dieses Engagement auch bei allen Nominierten des Bock Preises.
Drei Menschen. Drei Geschichten. Ein gemeinsames Ziel.
Jeder der Gewinner*innen hat einen ganz persönlichen Weg hinter sich – und alle drei eint der Wunsch, etwas zurückzugeben und aktiv zur Gesellschaft beizutragen.
Grenzenloses Engagement: Shaher Alyousef, Sportlehrer aus Syrien, engagiert sich mit dem Verein Gablitz hilft! von Wien aus für eine Schule in einem Flüchtlingscamp an der syrisch-türkischen Grenze – eine Schule, die er selbst mitgegründet hat, als er im Camp lebte. Heute bildet er die dortigen Lehrer*innen aus und ermöglicht Kindern Bildung in schwierigsten Umständen.
Samireh Golzar, die in Feldkirch lebt, ist nicht nur in Gartenprojekten des Vereins Aufblüherei aktiv, sondern gestaltet im Naflahus einen Begegnungsraum für persisch- und arabischsprachige Frauen mit Fluchterfahrung. Sie fördert den Austausch und die gegenseitige Unterstützung – eine wirkungsvolle Kraft für Integration und Empowerment.
Dr. Suad Mohamed aus Somalia wiederum hat mit dem Global Health Club (vorher Somali Health Club) ein Projekt ins Leben gerufen, das Gesundheitswissen in verschiedenen Sprachen zugänglich macht – damit Menschen ihre eigene Gesundheit besser verstehen und mitgestalten können.
Fotos: Christoph Liebentritt
43 Nominierungen, eine starke Jury
Die Auswahl der Gewinner*innen fiel unter den vielen beeindruckenden Einreichungen heuer besonders schwer – noch nie gab es so viele Nominierungen. Mit dabei in der Jury: Ex-Sozialminister Johannes Rauch, Moderatorin Barbara Stöckl, Ex-Skirennläuferin & Menschenrechtsaktivistin Nicola Werdenigg, Aktivistin & Künstlerin Asma Aiad sowie Springboard-Gründer Robert Gulla.
Eine Bühne für stilles Held*innentum
Der Bock Preis macht sichtbar, was oft unter dem Radar bleibt: das enorme Potenzial und Engagement vieler geflüchteter Menschen in Österreich. „Wir wollen zeigen, welchen wichtigen und wertvollen Anteil sie an unserer Zivilgesellschaft haben“, so Dr. Alfred Fogarassy vom Flüchtlingsprojekt Ute Bock.
Ins Leben gerufen wurde der Preis im Jahr 2019 – zum ersten Todestag von Ute Bock, der unermüdlichen Kämpferin für die Rechte von Geflüchteten. Seitdem wird der Preis jährlich vergeben und ist mit je 600 Euro dotiert. Möglich macht das die Fogarassy Privatstiftung.
Die diesjährige Verleihung wurde musikalisch von Sängerin VIA begleitet und stand unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Unterstützt wurde der Abend von Bewohnern des Ute Bock Hauses. Unsere Freunde von Speisen Ohne Grenzen haben das Publikum kulinarisch versorgt.
Warum wir den Bock Preis brauchen
In einer Zeit, in der Migration oft nur als Herausforderung gesehen wird, setzt der Bock Preis ein anderes Zeichen: eines der Anerkennung, der Menschlichkeit und der Solidarität. Denn Geflüchtete sind nicht nur Schutzsuchende – sie sind Kolleg*innen, Nachbar*innen, Freund*innen. Und manchmal auch stille Heldinnen unserer Gesellschaft.