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Aadil sitzt mit einem Foto seiner drei Kinder auf seinem Bett im Ute Bock Haus, daneben eine Sprechblase mit "Wir hofften immer, der Krieg ist bald vorbei."

Vom Wunsch nach Frieden blieb nur die Hoffnung aufs Überleben

Seit mehr als zehn Jahren herrscht Krieg in Syrien. Viele Syrer*innen sind immer noch auf der Suche nach einem Leben in Sicherheit. Aadil wohnt seit kurzem im Ute Bock Haus und sagt: „Wir dachten, immer der Krieg ist bald vorbei.“ Seine Familie musste der 32-Jährige in seiner Heimat zurücklassen. Der Fluchtweg war zu gefährlich für die drei Kinder. Heute erzählt er seine Geschichte. Jetzt lesen!

Der letzte Versuch

Angesichts der dramatischen Krisen, Kriege und Naturkatastrophen, von denen wir tagtäglich hören, ist es erschreckend, wie sich der politische Ton gegenüber geflüchteten Männern, Frauen und Kindern verschärft. Und dabei wird gerne vergessen, was Frau Bock schon sagte: „Niemand flieht, weil das Wetter woanders schöner ist.“ Flucht ist oft der letzte, verzweifelte Versuch, Hilfe zu bekommen – für ein besseres Leben, für ein Überleben!

„Ich dachte nicht, dass der Krieg so lange dauert. Ich dachte immer irgendwann wird es besser, irgendwann wird es so wie früher,“ erzählt Aadil im Büro seiner Wohnbetreuerin. Er ist seit dem Sommer letzten Jahres in Österreich, lebt seit November im Ute Bock Haus. Der 32-Jährige ist aus Syrien geflohen, erst in die Türkei, dann im Lastwagen nach Rumänien und zu Fuß nach Österreich - mehrere Monate war er unterwegs. Seine Frau und die drei kleinen Kinder leben jetzt bei den Großeltern. Das eigene Haus haben sie längst verloren.

Aadil blickt auf ein Foto seiner drei Kinder in einem Bilderrahmen.

Im Ute Bock Haus hat Aadil ein Einzelzimmer bezogen. Er vermisst seine Familie sehr.
Foto: Flüchtlingsprojekt Ute Bock

Kaum mehr Ärzte

„Esat, unser 6-jähriger Sohn, braucht Medikamente. Er ist sehr krank und muss eigentlich alle drei Monate zur Untersuchung ins Spital. Aber es gibt kaum mehr Ärzte in Syrien. Die sind alle weg. Die Medikamente sind durch den Krieg auch immer teurer geworden. Also habe ich mein Taxi verkauft und bin aufgebrochen.“

Aadil hat große Angst, seine Familie nie wieder zu sehen. „Ich habe immer gesagt, wenn ich einmal Syrien verlassen muss, dann nehme ich meine Familie mit. Aber ich hatte kein Geld, um für alle zu bezahlen. Und ich wusste, die Kinder könnten auf der gefährlichen Flucht sterben,“ erzählt der junge Mann weinend. Daher ist Aadil vorausgegangen, damit er seine Familie später über sichere Wege nachholen kann.

Die Nachricht vom schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien hat Aadil deswegen zunächst komplett aus der Bahn geworfen, seine größten Ängste schienen sich zu bewahrheiten. Ein WhatsApp-Anruf seiner Frau brachte die Erleichterung: der Familie geht es gut!

Mitgefühlt und Hartnäckigkeit

Shirin, die Leiterin unserer Wohnbetreuung, kennt viele Schicksale wie die von Aadil. Dennoch hat sie Tränen in den Augen, als sie mit ruhiger Stimme auf Arabisch zu ihm spricht: „Wir gehen den Weg gemeinsam. Wir bereiten dich auf alles vor und begleiten dich. Wir haben eine gute Rechtsberatung. Du bist nicht alleine!“

Aadil und Shirin (Leiterin der Wohnbetreuung) stehen vor dem Ute Bock Haus.

Leiterin der Wohnbetreuung Shirin unterstützt Aadil tatkräftig beim Ankommen in Österreich.
Foto: Flüchtlingsprojekt Ute Bock

Im Flüchtlingsprojekt Ute Bock wissen wir, welche erschütternden Geschichten hinter einer Flucht stecken. Wir sehen die Verzweiflung und versuchen zu helfen, Schritt für Schritt. Mit Obdach, Beratung, Bildung und Soforthilfe. Und dem allerwichtigsten: Mitgefühl und unerschütterlicher Hartnäckigkeit für Geflüchtete. Doch das können wir nur mit eurer Unterstützung!

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