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Diaa mit seiner Familie

"Wir sind wieder vereint!"

Während des ersten Lockdowns wird Diaa von seiner Frau Iman und den zwei Kindern getrennt. Monatelang kämpft er darum, seine Familie wieder sehen zu dürfen. Das Flüchtlingsprojekt konnte helfen.

Mit großen Augen strahlen die zwei Buben ihren Papa Diaa an. Er ist endlich wieder bei ihnen! Die Kinder und seine Frau Iman sind überglücklich. So lange waren sie in diesem harten Jahr voneinander getrennt.

2014 lernen sich Diaa und Iman online kennen. Eine verbotene Liebe im Irak: Iman ist aus einer fremden Familie, 8 Jahre älter und hat schwere Diabetes. Beide Familien verurteilen die Beziehung, drohen mit Gewalt und Mord. Iman und Diaa entscheiden sich zur Flucht.

Im August 2015 kommen sie in Klagenfurt an und stellen einen Asylantrag. Trotz jahrelanger guter Integration und konkreten Arbeitsangeboten, wird ihr Antrag in allen Instanzen abgelehnt. Die mittlerweile vierköpfige Familie muss deswegen Anfang 2020 ins Schwechater Rückkehrlager.

Dann bricht Corona aus! Diaa hat Angst um das Leben seiner chronisch kranken Frau und bittet um mehr Schutz im Lager. Daraufhin wird er vor die Tür gesetzt und von seiner Familie getrennt, der Kontakt wird ihm über Wochen verwehrt. Obdachlos und allein kommt er während der laufenden Pandemie bei Freunden unter.

Er sucht das Gespräch mit dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BfA), wird aber an die Polizei weitergleitet. Sie sagen ihm: „Reise freiwillig in den Irak aus oder weiter nach Deutschland! Vorher wirst du deine Familie nicht wiedersehen.“ Die eine Option bedeutet Todesgefahr, die andere ist noch nicht einmal legal. Diaa weiß, dass er laut Dublin-Verordnung nicht nach Deutschland darf und natürlich würde er Iman und seine Kinder niemals alleine zurücklassen.

Diaa, Iman und die zwei Söhen spielen gemeinsam

Die Familie ist wieder zusammen.
Foto: Anna Florentina Geismann

Nach einer Nacht im Gefängnis, stundenlangen Einvernahmen und Drohungen wird er entlassen. Ein Freund schickt ihn zum Flüchtlingsprojekt Ute Bock und so sitzt Diaa im Juni verzweifelt vor unserer Sozialberaterin Sherin. Sie setzt gemeinsam mit dem Team der Wohnbetreuung sofort alle Hebel in Bewegung, um die Familie wieder zu vereinen und eine Unterkunft zu finden!

Iman und die Kinder wurden während der letzten Monate in verschiedenen Unterkünften untergebracht. Nach über drei Monaten sieht Diaa seine Frau und seine Kinder endlich wieder und kann die guten Nachrichten überbringen. Sozialberaterin Sherin vom Flüchtlingsprojekt hat tatsächlich eine Wohnung für die Familie gefunden! Bereits ein paar Tage später können sie alle gemeinsam einziehen. Es fließen dicke Freudentränen!

Fälle wie dieser zeigen, dass Asylverfahren nicht immer gerecht ablaufen. Unser Team setzt sich mit ganzer Kraft für Menschen wie Diaa und Iman ein, kämpft für ihre faire Behandlung und sorgt sich um ihre Unterbringung und Versorgung.

Diaas Asylverfahren läuft nun wieder. Wir können ihm und seiner Familie dank der Unterstützung unserer Spender*innen zur Seite stehen und uns für mehr Gerechtigkeit für Geflüchtete einsetzen.

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