Bildung gibt Hoffnung
Am 8. September ist Weltbildungstag! Bildung wird im Flüchtlingsprojekt Ute Bock großgeschrieben, denn sie schafft Perspektiven, gibt neue Hoffnung und eine Chance auf ein eigenständiges Leben. Gurmit, Kursteilnehmerin im Ute Bock Bildungszentrum, erzählt uns, was Deutsch lernen für sie bedeutet.
Chance auf Unabhängigkeit
Gurmit* ist aus Indien nach Österreich gekommen. Sie träumt davon ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ihre Eltern bewirtschaften zuhause das eigene Feld und müssen jede Rupie dreimal umdrehen. Als geschiedene und alleinerziehende Frau hätte Gurmit wenig Chance auf Unabhängigkeit, wie sie uns erzählt. Sie wollte es für sich und ihren 5-jährigen Sohn, der bereits in Österreich geboren wurde, einmal besser haben. Derzeit lebt sie bei ihrer Cousine. Staatliche Unterstützung erhält Gurmit nicht, somit auch kein Geld für einen Deutschkurs, für die teure ÖIF-Prüfung, die maßgeblich für ihren Aufenthaltsstatus ist, schon gar nicht.
Die junge Frau stellte sich im Ute Bock Bildungszentrum vor und fragte, ob ein Platz in einem Deutschkurs frei ist. Nach ein paar Wochen des Wartens kann sie beginnen. Gurmit ist unglaublich fleißig und spricht bereits nach einigen Monaten fließend die neue Sprache. Die erste ÖIF-Prüfung besteht sie mit fliegenden Fahnen. Daher kann sie rasch in den nächsten B1 Kurs aufsteigen. Ihr Sohn ist immer mit dabei, so hat auch er Deutsch gelernt. Das höfliche, aufgeweckte Kind kommt diesen Herbst endlich in den Kindergarten.
Im Ute Bock Bildungszentrum finden Menschen aller Altersklassen und Nationen die Möglichkeit Deutsch zu lernen.
Foto: Sophie Kirchner
Das Ute Bock Bildungszentrum
„Ute Bock hat mir den Weg gezeigt,“ erzählt Gurmit. Sie möchte Sozialarbeiterin werden, um etwas zurück zu geben. Bildung schafft neue Perspektiven und bereitet unsere Klient*innen auf ein Leben nach dem Aufenthaltsverfahren vor. Im spendenfinanzierten Ute Bock Bildungszentrum bieten wir deswegen Alphabetisierungs-, Deutsch- und Basisbildungskurse an.
Ute Bock sagte schon immer: „Man muss den Menschen Hoffnung geben.“ Einer ihrer größte Wünsche ging 2017 in Erfüllung, als das vereinseigene Bildungszentrum eröffnete. Denn Bildung gibt Hoffnung. Eine neue Sprache zu lernen ist nie einfach, besonders nicht als Erwachsene*r. Hinzu kommt, dass Deutsch nicht gerade zu den einfachsten Sprachen zählt und auch noch ein gänzlich anderes Alphabet verwendet, als die Muttersprachen der meisten Geflüchteten. Keine leichte Voraussetzung. Leider sind Deutschkurse in Wien begrenzt und für die meisten Geflüchteten auch nicht leistbar. Ein Zustand, der für Ute Bock nicht tragbar war.
Das Ute Bock Bildungszentrum ist zur Gänze spendenfinanziert. Möchtest du Menschen neue Perspektive und Hoffnung schenken? Dann unterstütz uns zum Weltbildungstag mit deiner Spende!